Was hält wirklich stand?

Welches Geschirr ist bruchsicher? Die Materialien im Überblick

Kennen Sie das? Einmal kurz weggeschaut und schon ist es passiert – der Teller oder das teure Glas fällt zu Boden und zerbricht in Scherben. Um genau solche unangenehmen und vor allem auch gefährlichen Szenarien zu vermeiden, gibt es eine Vielzahl an unzerbrechlichen Geschirrmaterialien.

Im Folgenden nehmen wir diese Materialien genauer unter die Lupe und geben Ihnen einen umfassenden Überblick, welches Material in Sachen Haltbarkeit, Sicherheit und Praxistauglichkeit am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Group of friends enjoying cold beer at a backyard party.

camping food - metal pot on the background of Oludeniz while travel by Lycian Way. Hiking cookware and tableware

Einwegplastik

Einwegplastik ist leicht, günstig und scheint auf den ersten Blick eine praktische Wahl für bruchfestes Geschirr zu sein. Gerade bei großen Veranstaltungen, Outdoor-Events oder beim Camping wird es häufig eingesetzt, da es nach dem Gebrauch entsorgt werden kann. Auch die Tatsache, dass es nicht zerbricht, mag ein Vorteil sein, denn Scherben bleiben aus. Doch diese Vorteile haben Schattenseiten, besonders bei der Stabilität und Umweltverträglichkeit. Bei heißen Speisen oder Getränken kann das Material leicht knicken und reißen. Auch die Entsorgung ist problematisch, da dadurch hohe Müllmengen entstehen. Einwegplastik braucht Hunderte von Jahren, um sich zu zersetzen und hinterlässt dabei Mikroplastik, das sich in Böden und Gewässern anreichert und zur Umweltverschmutzung beiträgt.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielt, verliert Einwegplastik deshalb immer mehr an Bedeutung. Langlebige, umweltfreundlichere Alternativen sind auf dem Vormarsch und bieten nicht nur bessere Stabilität, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Melamin-Geschirr

Ein häufig genutztes und robustes Geschirr im Alltag ist das Melamin-Geschirr.

Es bietet eine ansprechende Alternative zu Porzellan, da es leicht und bruchfest ist – gut geeignet z. B.für Outdoor-Aktivitäten. Es ist außerdem pflegeleicht und spülmaschinenfest, wodurch es wiederverwendet werden kann.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen, denn Melamin ist nicht mikrowellengeeignet und leitet Temperaturen weiter. Bei zu hohen Temperaturen können bestimmte Stoffe freigesetzt werden, die schädlich für den Menschen sein können. Auch bei starken Stößen oder wenn das Geschirr herunterfällt, können Kratzer entstehen.

Pappgeschirr

Ob für Partys, Picknicks oder am Strand – Pappgeschirr wird häufig eingesetzt, da es günstig und bruchsicher ist. Auf den ersten Blick also eine praktische Lösung, da es nach dem Gebrauch in die Papiertonne geworfen werden kann und kein Scherben-Risiko besteht.

Doch die Schwachstellen von Pappgeschirr zeigen sich schnell: Es ist nur für den einmaligen Gebrauch ausgelegt und oft wenig stabil. Bei heißen Getränken oder flüssigen Speisen weicht die Pappe leicht durch und kann schnell unbrauchbar werden. Auch wenn Pappgeschirr oft aus recycelbaren Materialien besteht, ist es in der Praxis nicht immer so nachhaltig, wie es scheint. Es entstehen nicht nur größere Mengen an Einwegmüll, einige Produkte sind auch mit einer Kunststoffbeschichtung versehen, um einen längeren Verbrauch zu gewährleisten. Dadurch unterscheidet sich das Pappgeschirr aber kaum noch vom herkömmlichen Einweg-Plastik.

Edelstahl-Geschirr

Edelstahlgeschirr sieht auf den ersten Blick ungewöhnlich aus, kann aber in Sachen Haltbarkeit punkten, zum Beispiel bei Outdoor-Aktivitäten. Doch diese Stabilität hat ihren Preis: Edelstahl ist oft schwerer als seine Alternativen, was beim Campen oder Wandern schnell zur Last werden kann. Dazu ist Edelstahl meist anfällig für Kratzer und Fingerabdrücke, was das Aussehen bei längerer Nutzung beeinträchtigen kann.

Edelstahl ist zwar pflegeleicht und rostfrei, doch die optische Vielfalt lässt zu wünschen übrig. Das Design wirkt oft kühl und schlicht, was es für viele weniger ansprechend macht. Für rein funktionale Einsätze mag Edelstahl eine gute Wahl sein, aber wer Wert auf Ästhetik und Leichtigkeit legt, sollte sich vielleicht eine andere Lösung suchen.

„Superfest“ – die robusten Gläser aus der DDR

Wenn es um unzerbrechliches Geschirr geht, wird häufig von der Marke „Superfest“ aus DDR-Zeiten gesprochen, die vor allem bekannt für ihre robusten Trinkgläser waren. Obwohl sie aus echtem Glas bestanden, waren sie erstaunlich gut vor Brüchen geschützt. Dadurch genießen „Superfest“-Gläser in Deutschland bis heute einen gewissen Kultstatus.

Die Produktion der Superfest-Gläser wurde schon vor langer Zeit eingestellt, wodurch sie heutzutage nur noch schwer zu finden sind. Man kann sie noch gebraucht erwerben, aber aufgrund des Kultstatus und der geringen Mengen, die noch im Umlauf sind, werden meist sehr hohe Preise aufgerufen. Auch das aus heutiger Sicht eher schlichte und klobige Design könnte abschrecken.

Für Sammler und Liebhaber sind Superfestgläser ein nostalgisches Erinnerungsstück und eine besondere Rarität. Wer allerdings auf der Suche nach modernen, leichten und bezahlbaren Gläsern ist, sollte lieber zu einer Alternative greifen.

Polycarbonat-Geschirr

Bruchfest, robust, wiederverwendbar und eine hochwertige Optik – das macht Polycarbonat-Geschirr aus. Der Kunststoff ist extrem widerstandsfähig, was das Geschirr nahezu unzerstörbar macht. Zugleich lässt sich Polycarbonat so einsetzen, dass das Geschirr täuschend echt wie Glas oder Porzellan aussieht. Dank seiner besonderen Robustheit ist es kratzfest, spülmaschinen- und mikrowellengeeignet und hält der täglichen Nutzung über Jahre stand. Ein weiterer Pluspunkt: Die gute Isolationseigenschaft sorgt dafür, dass Speisen und Getränke länger warm oder kalt bleiben.

Auch wenn die Kosten für Polycarbonat-Geschirr etwas höher liegen können, zahlt sich die Investition gerade in belebten Umgebungen wie Familienhaushalten, Kindergärten, Bars oder Restaurants aus – schließlich muss nie wieder Ersatz beschafft werden, weil etwas zu Bruch geht.

Weitere robuste Materialien

Neben den bereits erwähnten Produkten gibt es heutzutage noch zahlreiche weitere Materialien, aus denen bruchsicheres Geschirr hergestellt werden kann, wie etwa Tritan, SAN-Kunststoff, Polypropylen oder Bambus. Da diese Materialien aber eher seltener zum Einsatz werden, erwähnen wir sie in diesem Ratgeber nur kurz.

Auch hier gibt es Vor- und Nachteile. Einige Materialien sind nicht hitzebeständig oder verlieren nach längerer Nutzung an Klarheit. Zudem sind ästhetische Abstriche oft unvermeidlich, da diese Materialien nicht immer mit der Optik von Glas oder Porzellan mithalten können. Die Auswahl an unzerbrechlichem Geschirr ist groß, doch je nach Material bleibt häufig ein Kompromiss zwischen Design und Funktionalität.

Polycarbonat-Geschirr von Unzerbrechlichglas

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